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Bei Bohachi Bushido: Code of the
forgotten Eight haben wir es mit einem weiteren Film zu tun,
der auf
einem Manga von Kazuo Koike basiert. Dessen Schaffen wurde in den
70'er Jahren ja in so einigen Filmen aufgearbeitet, wobei besonders
die Verfilmungen von Okami (6 Filme
+ 1 TV-Serie, Japan 1972 - 1974) und Lady Snowblood (Shurayukihime, Japan 1973) Mangaka
weltberühmt
machten. Obwohl schon diese Filme nicht gerade zimperlich waren, wenn
es um die Darstellung roher, äußerst blutiger Gewaltszenen ging,
geht Bohachi Bushido: Code of the
forgotten Eight unter der Regie des
japanischen Exploitations Gurus Teruo Ishii tatsächlich noch
erheblich weiter und hebt auch die erotische Seite von Koike's Manga
stark hervor. Im Mittelpunkt des Filmes steht
der
Ronin Asu Shino, welcher sich seinen Lebensunterhalt als
gewissenloser Söldner verdient. Gelangweilt vom Leben und in der
Überzeugung das Leben wie Tod ein und die selben Schmerzen bergen,
stürzt er sich nach einem Kampf in einen Fluss und überlässt sein
Schicksal dem kalten Nass. Entgegen seiner Erwartung wacht er jedoch
nicht in der Hölle auf, sondern eng umschlungen von jungen nackten
Frauen. ''Für den kalten Körper ist
das heiße Fleisch einer Frau
die beste Medizin'' flüstert eine der Frauen, während die ganze
Gruppe daran arbeitet den splitterfasernackten Shino ''hart'' werden
zulassen. Dieser aber nimmt das ganze Prozedere mit geradezu
stoischer Ruhe hin. Während die Frauen seinen Körper ablecken,
erklärt deren Chef Shirakubi, gespielt von Goro Ibuki, dem ständig
finster drein blickenden Schwertkämpfer das er sich in den Händen
des ''Clan der vergessenen Acht'' befindet, einer Yakuza Organisation
welche den acht Tugenden gänzlich abgeschworen hat. Weil man ihn
darum bittet und er sowieso gerade nichts besseres zu tun hat,
schließt Shino sich so gleich der Truppe an und zieht auch umgehend
los um für die Organisation Schulden auf der Straße und bei armen
Familien einzutreiben. Wie man als Zuschauer gespannt erfahren darf,
macht der Clan der vergessenen Acht sein Hauptgeschäft allerdings
mit Prostitution, wobei man sich gerne mal obdachlose Frauen von der
Straße
oder aus den Familien seiner Schuldner abgreift. Diese werden dann
erst einmal einer Tortur namens Daruma Dakase unterzogen, bei der Sie
sexuell solange malträtiert werden bis Sie gefügig sind, was man
eindrucksvoll mit dem Satz ''Sie
werden gefoltert und permanent von
etlichen Männern gefickt um Puppen zu werden'' erklärt. Oh je...
Und Shino, der fühlt sich sofort pudelwohl und meint sofort zu
Shirakubi ''Wenn ich dich sehe, sehe
ich mich selbst''. ''Mein Schwert Onibocho ist noch immer scharf genug'' Im Finale mäht sich der sichtlich vom Opium benebelte Shino durch eine ganze Armee von Schwertschwingenden Widersachern, die ihn ans Leder wollen. Ein echtes Massaker, welches von Teruo Ishii äußerst kunstvoll im Schneegestöber inszeniert wurde. Wirklich zum Erlebnis werden lässt
Bohachi Bushido: Code of the
forgotten Eight allerdings weder die
exzessive Gewaltanwendung noch die unzähligen, wohlgeformten nackten
Frauenkörper sondern Teruo Ishiis Verpackung. Optisch hat der
Regisseur seinen Film tatsächlich künstlerisch höchst
anspruchsvoll und farbenprächtig gestaltet, was man anhand des
Inhalts kaum glauben mag. Einzelne Gefühle wie Hass, Wut oder
Niederträchtigkeit werden stets durch passende Farben verstärkt und
zudem noch doch eine äußerst gelungene musikalische Untermalung
unterstützt. Der wohl absolute Höhepunkt des Filmes dürfte dabei
sicherlich Shino im Opiumrausch darstellen, indem er sich den
lüsternen Bohachi Frauen hingibt. Je mehr er von der Droge
konsumiert, umso stärker wird das Farbspiel welches ihn umgibt und
seinen Rauschzustand geradezu faszinierend auf den Zuschauer
einwirken lässt. Auch wenn Bohachi Bushido:
Code of the
forgotten Eight am Ende sicherlich nicht gerade mit der
intelligentesten
Geschichte aufwarten kann und aufgrund seines immensen Gehaltes an
Gewalt und Sex auf viele abstoßend wirken dürfte, so ist
mit diesem filmischen Kleinod Teruo Ishii jedoch der wohl beste Film
seiner Karriere gelungen. Selten hat ein solch banales Werk
geschafft, derart zu faszinieren. Hier gibt es wirklich satte 90
Minuten Rambazamba mit etlichen geradezu wahnwitzigen Einfällen und
passend durchgeknallten Charakteren, und das alles trotz geringem
Geldbeutel
wunderschön und sehr anspruchsvoll gefilmt.
© Bildmaterial Discotek (USA)
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