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Gamera gegen Jiggar stellt den 6.
Eintrag in der Gamera Reihe da, dem kostengünstig produzierten Pendant
der Daiei Studios zu Toho's atomarer Riesenechse Godzilla, und bekam
zur damaligen Zeit tatsächlich eine Kinoauswertung in Deutschland. Die
Einzige der Reihe neben Godzilla
der Drache aus dem Dschungel (Daikaiju ketto
Gamera tai Barugon, 1966) und Gamera gegen Gaos -
Frankensteins Kampf der Ungeheuer (Gamera tai Gyaosu, 1967). Dank
dem kleinen Label 8-Films gab es 2013 dann auch endlich eine Auswertung
auf dem deutschen Heimkinomarkt, leider jedoch ohne die kultige 70'er
Jahre Synchronisation. Da man diese nicht auftreiben konnte, erstellte
man
kurzerhand eine Neue, die allerdings bei weitem nicht so gut unterhält. Eindeutig
an ein kindliches Publikum gerichtet, besetzte man auch hier wieder die
Hauptrollen mit ein paar neunmal klugen Gören, die den Erwachsenen
stets eine Nasenlänge voraus sind und für jedes Problem die passende
Lösung parat haben. Dabei kommt man besonders als älterer Zuschauer
schnell ins Schmunzeln und verdreht bei so manch debilen Einfall der
Macher die Augen. Die Monsterkämpfe sorgen aber dennoch für eine
insgesamt unterhaltsame
Grundstimmung und machen wirklich Laune. Die einfache Choreographie und
kostengünstigen Effekte können dabei zwar zu keinem Zeitpunkt mit den
deutlichen höher budgierten Produktionen der Toho Studios mithalten,
bestechen aber dennoch durch ihre besonders abstruse Umsetzung. Jiggars
Todesstrahl in etwa ist nicht mehr als ein über Standbild gezeichneter
gelber Bogen und wenn man eine Jiggar Puppe minutenlang hinter einem
umherfliegenden Gamera hinterher hüpfen lässt kriegt man doch schnell
Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Macher. Gerne würde ich mir hier auch mal die deutsche Synchronfassung
aus den
70'ern angucken bzw. anhören, denn die für die DVD Auswertung 2013 neu
Erstellte
will mit ihren etlichen neudeutschen Begriffen einfach nicht recht zum
Film passen und wartet zudem, selbst für einen Film dieses Kalibers,
mit Dialogen auf, das sich einem die Haare sträuben. Sätze wie: „Kinder
denken meist viel logischer wie Erwachsene. Sie erfassen meist
instinktiv worauf es ankommt und wir versteifen uns in Ideen und
Möglichkeiten wie wir das Problem zufrieden stellend lösen können.“
oder „Wenn man Menschen aus heißen Ländern in den Norden schickt
frieren Sie und wenn man Eskimos in den Süden schickt schwitzen Sie.“ sind
dabei nur ein paar besonders grenzwärtige Beispiele.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 08.12.2013
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