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Verspielte Bildkompositionen, Knochenbrechende Handkanten, wilde Verfolgungsjagden... Kiba, der Leibwächter ist wahrlich 70'er Jahre Sleaze in Reinkultur.
Die Geschichte dieses, auf einem Manga von Ikki Kajiwara basierenden japanischen Gangster & Martial Arts Vehikels an sich ist denkbar einfach gehalten und schnell zusammen gefasst: Kiba (Shin'ichi ''Sonny'' Chiba) befindet sich gerade auf den Rückflug aus den USA in seine japanische Heimat, als eine Bande Krimineller mit Waffengewalt versucht die Kontrolle über das Flugzeug an sich zu reißen. Die perfekte Gelegenheit für Kiba, seine Karate Fähigkeiten imposant zur Schau zu stellen. Und so prügelt er kurzerhand die gesamte Truppe zu Klump. Wieder am Boden, nutzt er den dadurch entstandenen Presserummel um sich und seine Dienste als Leibwächter zu bewerben. Wenig später steht dann auch schon seine erste Kundin in Form einer jungen, mysteriösen Frau (Mari Atsumi) vor der Tür. In Anbetracht einer saftigen Bezahlung nimmt der harte Bursche den Auftrag freudig an. Das schon bald sprichwörtlich die Kacke am dampfen ist, ahnt Kiba dabei allerdings noch nicht. Denn wie sich heraus stellt ist die Dame die Witwe eines kürzlich ermordeten, amerikanischen Mafiapaten und will mit einer beachtlichen Menge Rauschgift das Geschäft ihres Lebens machen. Irgendwie klar, das da auch allerhand Gesindel angelockt wird. Und so muss Kiba für seine Geld Knochenbrechen und Gesichter zertrümmern bis sich die Balken biegen... „Seine Rechte mäht wie eine Sense“,
dieser Werbeslogan vom deutschen Verleih in den 70'ern ist hier
wirklich Programm. Gegen Sonny Chiba's Faust hat Nichts
und Niemand eine Chance: keine Axt, kein Messer und erst recht keine
Pistolenkugel. 1 – 2 Fausthiebe und selbst der stärkste Gegner
liegt vor ihm am Boden. Schade nur, das die Choreographie der Kämpfe
genauso launisch ist wie die Kämpfe kurz sind. Hinzu kommt auch noch
eine sehr unübersichtliche Kameraarbeit bei den Kampfszenen, welche
es fast unmöglich macht, die Geschehnisse zu überblicken. Im Ganzen betrachtet hat Kiba, der
Leibwächter also wirklich viele Komponenten, an denen sich der
geneigte Filmfreund erfreuen kann. Jedoch kann Ryuichi Takamori's
Film gerade bei den Actionszenen überhaupt nicht punkten. Es ist
einfach Alles zu schlecht choreographiert und zu wirr und
unübersichtlich gefilmt. Und da Kiba, der Leibwächter
eigentlich
gerade ein Actionfilm sein möchte, geht er ganz schön baden.
Schade... Was bleibt ist aber immerhin schäbig charmante
Unterhaltung für Zwischendurch, bei der ich mich immer wieder zurück
versetzt fühle in die herrlich unbequemen Holzsitze unseres alten,
verrauchten und mittlerweile leider geschlossenen Regina Kinos am
Bahnhof. Dort konsumierte ich nicht nur so manch amüsanten Film,
sondern dürfte während der Vorstellung, wegen des bei jeden Schritt
laut knarschenden Holzfußbodens, auch nicht auf Toilette gehen. Aber
das nur so ganz nebenbei.
© Bildmaterial Eyecatcher Movies (Deutschland)
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