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Nachdem Noboru Iguchi mit der Trashgranate Machine Girl ein Überraschungserfolg geglückt war, der in einigen Kreisen sogar mittlerweile zum Kultfilm heran gereift ist, bereichert der wunderliche Japaner in regelmäßigen Abständen die Filmwelt mit allerhand exzentrischen Werken. Wirklich sehenswert ist in den letzten Jahren davon allerdings keines mehr gewesen und so hatte man ihn beinahe schon abgeschrieben. Mit der Romanverfilmung Raivu (Japanische Umschrift für das englische Wort Live), die vom deutschen Verleih den selten dämlichen Titel Raining Blood verpasst bekam, gelang ihm jedoch eine Rückkehr aus der Müllecke der Videotheken. In den Mittelpunkt von Raivu bzw. Raining Blood stellt Iguchi den jungen Naoto Tamura, einen Einzelgänger und Faulpelz dem Gott und die Welt sprichwörtlich scheißegal sind. Die einzige Konstante in seinem Leben stellt seine Mutter da, welche sich geradezu aufopferungsvoll um ihren undankbaren Sohn kümmert, welcher es ihr tagtäglich mit neuen Unverschämtheiten dankt. Als Sie jedoch eines Tages gekidnappt wird gerät Naotos gemütliche Welt aus den Fugen. Eine verzerrte Stimme am Telefon eröffnet ihm, das er ihr Leben nur retten kann, indem er einen Todesmarathon quer durch die Großstadt absolviert. Dabei ist er jedoch bei weitem nicht der einzige Teilnehmer, denn zu ihm gesellt sich gleich eine ganze Schar von Leuten, die allesamt durch ihren Sieg eine geliebte Person retten wollen. Nachdem das Spiel Anfangs noch von Allen kollektiv betrieben wird, gibt es schon bald (unbeabsichtigt) die ersten Toten woraufhin die Gruppe zersplittert und einzelne Teilnehmer beginnen die Gruppe blutig zu dezimieren. Erschwert wird das makabere Spiel zudem noch durch 2 knapp bekleidete Killer-Damen welche jagt auf die Gruppe machen. Das sich Iguchis Schnitzeljagd als
derart spaßig entpuppt, wie Sie es tut, hätte ich bei besten Willen
nicht erwartet. Seine äußerst eigenwillige Verfilmung von Yusuke
Yamada's Roman präsentiert sich über weite Strecken als äußert
unterhaltsame und (typisch japanisch) überdrehte Spaßgranate. Die
Darstellerriege, zu der sich auch mal wieder Ex-Pornodarstellerin
Asami zählt, betreibt konsequentes Overacting, die zahlreichen
Splattereffekte sind nicht minder konsequent übertrieben, wobei das
Ableben der Akteure nicht nur blutig ist sondern auch wirklich
einfallsreich in Szene gesetzt wurde und die Logik des Filmes
entbehrt sich jeglichen Sachverstandes. Wie in Iguchis anderen Filmen
hat der exzentrische Japaner außerdem auch hier wieder einen
Großteil der Rollen mit Damen aus der AV Branche besetzt, deren
Auftritte er mit etlichen detailfreudigen Close Ups ihrer Hinterteile
schmückt.
© Text Johnny Danger, MEDUSIS
X 25.05.2015
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