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Raining Blood


Originaltitel: ...... ライブ

Rômaji: ...... Raivu

Alternativtitel: ...... Live

Produktionsland und Jahr: ...... Japan 2014

Regie: ...... Noboru Iguchi

Drehbuch: ...... Noboru Iguchi

Darsteller: ...... Yuki Yamada, Ito Ohno, Yuuki Morinaga, Asami u.a.

Links: ...... OFDb, IMDb, Offizielle Website



Neues aus Noboru Iguchi's durchgeknallter Mülltüte...


liveNachdem Noboru Iguchi mit der Trashgranate Machine Girl ein Überraschungserfolg geglückt war, der in einigen Kreisen sogar mittlerweile zum Kultfilm heran gereift ist, bereichert der wunderliche Japaner in regelmäßigen Abständen die Filmwelt mit allerhand exzentrischen Werken. Wirklich sehenswert ist in den letzten Jahren davon allerdings keines mehr gewesen und so hatte man ihn beinahe schon abgeschrieben. Mit der Romanverfilmung Raivu (Japanische Umschrift für das englische Wort Live), die vom deutschen Verleih den selten dämlichen Titel Raining Blood verpasst bekam, gelang ihm jedoch eine Rückkehr aus der Müllecke der Videotheken.

In den Mittelpunkt von Raivu bzw. Raining Blood stellt Iguchi den jungen Naoto Tamura, einen Einzelgänger und Faulpelz dem Gott und die Welt sprichwörtlich scheißegal sind. Die einzige Konstante in seinem Leben stellt seine Mutter da, welche sich geradezu aufopferungsvoll um ihren undankbaren Sohn kümmert, welcher es ihr tagtäglich mit neuen Unverschämtheiten dankt. Als Sie jedoch eines Tages gekidnappt wird gerät Naotos gemütliche Welt aus den Fugen. Eine verzerrte Stimme am Telefon eröffnet ihm, das er ihr Leben nur retten kann, indem er einen Todesmarathon quer durch die Großstadt absolviert. Dabei ist er jedoch bei weitem nicht der einzige Teilnehmer, denn zu ihm gesellt sich gleich eine ganze Schar von Leuten, die allesamt durch ihren Sieg eine geliebte Person retten wollen. Nachdem das Spiel Anfangs noch von Allen kollektiv betrieben wird, gibt es schon bald (unbeabsichtigt) die ersten Toten woraufhin die Gruppe zersplittert und einzelne Teilnehmer beginnen die Gruppe blutig zu dezimieren. Erschwert wird das makabere Spiel zudem noch durch 2 knapp bekleidete Killer-Damen welche jagt auf die Gruppe machen.

liveDas sich Iguchis Schnitzeljagd als derart spaßig entpuppt, wie Sie es tut, hätte ich bei besten Willen nicht erwartet. Seine äußerst eigenwillige Verfilmung von Yusuke Yamada's Roman präsentiert sich über weite Strecken als äußert unterhaltsame und (typisch japanisch) überdrehte Spaßgranate. Die Darstellerriege, zu der sich auch mal wieder Ex-Pornodarstellerin Asami zählt, betreibt konsequentes Overacting, die zahlreichen Splattereffekte sind nicht minder konsequent übertrieben, wobei das Ableben der Akteure nicht nur blutig ist sondern auch wirklich einfallsreich in Szene gesetzt wurde und die Logik des Filmes entbehrt sich jeglichen Sachverstandes. Wie in Iguchis anderen Filmen hat der exzentrische Japaner außerdem auch hier wieder einen Großteil der Rollen mit Damen aus der AV Branche besetzt, deren Auftritte er mit etlichen detailfreudigen Close Ups ihrer Hinterteile schmückt.
Aber leider hat der Film auch seine weit weniger spaßigen Seiten zu bieten. Besonders negativ fällt dabei die letzte halbe Stunde auf, in welcher Iguchi plötzlich noch eine Geschichte aufzubauen und den Hauptfiguren noch mehr Tiefe verleihen versucht. Dabei nimmt er unbeabsichtigt den Film sein Tempo und lässt Alles in einem derart einfallslosen Finale enden das jedem Zuschauer unweigerlich ein tiefer Seufzer entweichen dürfte. So sind Geschichte und Dramatik nicht nur völlig an den Harren herbei gezogen sondern in ihrer Logik an einigen Punkten auch geradezu zermürbend dämlich. So funktionieren Szenen wie die liveplötzlichen aufkeimenden Selbstzweifel Naotos und seine Überlegungen zur Aufgabe einfach nicht im Rahmen des Filmes, der sich gerne als ironischer Trashfilm mit einem Hauch von Gesellschaftskritik verstanden wissen will.
Das hört sich jetzt sicherlich nicht besonders positiv an, jedoch vermag Raining Blood im Gesamtbild dank der ersten Stunde mit seinem hohen Tempo und einigen wirklich kreativen wie durchgeknallten Einfällen jedoch derart wunderbar zu unterhalten, das man ihn trotz des missglückten letzten Drittels noch unterm Strich als spaßig und sehenswert bezeichnen kann.

 

© Text Johnny Danger, MEDUSIS X 25.05.2015
© Bildmaterial Mad Dimension (Deutschland)



bewertung06/10


 
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